I Zielperspektiven der Lehrerinnen- und Lehrerbildung Grundsätzliche Aufgaben des Berufs

1 Unterricht als Gegenstand der Lehrerinnen- und Lehrerbildung

Ein wichtiges Ziel der Lehrerinnen- und Lehrerbildung besteht darin, angehende Lehrpersonen auf ihre Kernaufgabe, die Planung, Durchführung und Analyse von Unterricht, vorzubereiten. Allgemeindidaktische Theorien beschreiben diese Kernaufgabe insbesondere in Form von Planungsmodellen. Im Rahmen empirischer Unterrichtsforschung wird Unterricht dagegen als komplexes Zusammenspiel lernwirksamer Faktoren gesehen.

2 Erziehung als Gegenstand der Lehrerinnen- und Lehrerbildung

Erziehung zählt zu den Kernaufgaben des Lehrerberufs. Dennoch ist aus empirischer Sicht nur wenig über die Wirkung von und die Kompetenz zu erzieherischem Handeln bekannt. Der Beitrag nimmt diese Diskrepanz auf, indem er Erziehung theoretisch charakterisiert und die Relevanz des Themas für den Lehrerinnen- und Lehrerberuf sowie die Lehrerinnen- und Lehrerbildung verdeutlicht. Ausgewählte empirische Befunde werden vorgestellt.

3 Diagnostik, Beurteilung und Förderung als Gegenstand der Lehrerinnen- und Lehrerbildung

Kompetenzen von Lehrkräften in den Bereichen Diagnostik, Beurteilung und Förderung stehen zunehmend im Fokus bildungspolitischer und wissenschaftlicher Diskurse. Im Beitrag werden die engen Beziehungen der drei Konzepte und deren Bedeutung für professionelles Handeln von Lehrkräften skizziert. Abschließend diskutieren wir auf Grundlage des Forschungsstandes Anforderungen an die Lehrerinnen- und Lehrerbildung.

4 Beratung als Gegenstand der Lehrerinnen- und Lehrerbildung

Die Tätigkeit des Beratens gehört wie selbstverständlich zum Berufsbild von Lehrpersonen. Was Beratung im schulischen Kontext ausmacht und wie Lehrerinnen- und Lehrerbildung darauf reagieren kann, ist demgegenüber klärungsbedürftig. Der Beitrag greift programmatische Anforderungen an Schule und Lehrpersonen auf und bietet einen Überblick über Definitionen, die Entwicklung von Beratungskompetenz und Forschungsbefunde.

5 Lebenslanges Lernen im Beruf als Gegenstand der Lehrerinnen- und Lehrerbildung

Lebenslanges Lernen verweist mitunter auf die prinzipielle Unabgeschlossenheit individueller Professionalisierungsprozesse und fordert damit auch die Lehrerinnen- und Lehrerbildung heraus. Dabei geht es nicht nur um eine Aktualisierung von Professionswissen im Rahmen der dritten Phase, sondern darum, alle Phasen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung vor dem Hintergrund kontinuierlicher Weiterentwicklung über das gesamte Erwerbsleben neu zu denken und sowohl organisierte Lehr-Lern-Kontexte als auch informelle Lerngelegenheiten bzw. die Verzahnung beider Formen zu berücksichtigen.